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Seltene (Wiesen-) Schönheiten

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Hören Sie rein!

gelesen von Johannes Riedel

VON PRÄCHTIG BIS UNSCHEINBAR

WIESENSCHÖNHEITEN UND SELTSAM KLINGENDE NAMEN

Eisberg, das klingt kalt. Stimmt! Hier am Nordhang, in der Schneise zwischen Büchelberg und Kuppelzen, bilden sich im Winter öfter eisige Fallwinde. Sie gaben dem Gewann seinen Namen. Und auch die Wacholderheiden waren Namensgeber für das Naturdenkmal. Heute sind sie jedoch auf dem Rückzug, man findet sie nur noch vereinzelt an diesem Standort. Sie wurden inzwischen durch andere Bäume und Büsche verdrängt.

Früher waren hier Schafe als wollige Landschaftspfleger unterwegs. Sie fraßen die kleinen Triebe von Bäumen und Büschen ab, verschmähten aber die stacheligen Wacholderheiden und verschafften ihnen dadurch Platz, um zu wachsen. Heute kümmert sich ein Landwirt um die spezielle Pflege der Magerwiese. So bleibt sie ein beliebter Lebensraum für heimische Orchideenarten.

Wer die Augen offen hält und sich ein wenig auskennt, der entdeckt hier mehr oder weniger seltene Orchideenarten mit – mehr oder weniger – seltsamen Namen: Helmknabenkraut, Großes Zweiblatt und Mückenhändelwurz fühlen sich hier besonders wohl.

ORCHIS MILITARIS

HELMKNABENKRAUT 

Klingt militärisch streng, besticht aber durch zarte Farben und schöne Formen. Seinen Namen verdankt das Knabenkraut wohl den oberen, meist hellrosa Blütenblättern, die sich wie ein Helm nach innen neigen. Eine dreiteilige, eher dunkelrosa gefärbte Lippe hängt nach unten aus der Blüte heraus. Die Blüten stehen in einer Traube von 20 bis 50 Einzelblüten. Das Helmknabenkraut ist recht selten geworden und steht auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Arten.

Blütezeit: Mai bis Juni

Gymnadenia conopsea

MÜCKENHÄNDELWURZ 

Lassen Sie sich nicht vom Namen täuschen - hier laben sich vor allem Schmetterlinge! Die Blüten sind rosa bis dunkelpurpurrot. Typisch für die Blüte sind die dreilappige Lippe und der lange, fadenförmige, nach unten gebogene Sporn. Durch diesen ist die Art leicht von den ähnlich aussehenden Knabenkraut-Arten zu unterscheiden. Da der Sporneingang weniger als 1 mm offensteht, ist der Nektar nur Schmetterlingen zugänglich, sowohl Tag- wie auch Nachtfaltern.

Blütezeit: Mai bis Juli
Foto: Schwäbisches Streuobstparadies

HERRLICHE STREUOBSTWIESEN

Von hier aus sieht man sie schon, die großen Baumkronen der angrenzenden Streuobsthochstämme. Im Frühjahr bilden sie ein Blütenmeer, im Sommer sind sie von Blumen umgeben und im Herbst locken ihre reifen Früchte. So wie sie den Wanderer in ihren Bann ziehen, sind sie das ganze Jahr über wichtiger Lebens- und Nahrungsraum für zahlreiche Tiere – und heute prägendes Element der Kulturlandschaften Schönbuch und Heckengäu.

DANKE

an den NABU Weil der Stadt Hausen, Dr. Albert Kießling für die Fachinfos, die als Textgrundlage dienten!
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